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Reifen, Bremsen, Batterie - Der Frühjahrscheck für E-Autos

Elektroautos haben weniger Verschleißteile als Verbrenner, sind aber keinesfalls wartungsfrei. Der TÜV-Verband gibt Tipps, welche Pflege- und Wartungsarbeiten bei Elektrofahrzeugen besonders wichtig sind.

Reifen, Bremsen, Batterie - Der Frühjahrscheck für E-Autos
mid Groß-Gerau - Ist der Winter überstanden, sollte man seinem E-Auto einem gründlichen Checkup gönnen. Benjamin Marder / pixabay.com


Elektroautos haben weniger Verschleißteile als Verbrenner, sind aber keinesfalls wartungsfrei. Der TÜV-Verband gibt Tipps, welche Pflege- und Wartungsarbeiten bei Elektrofahrzeugen besonders wichtig sind.

"Die Wartung von Elektroautos ist im Vergleich zu Verbrennern einfacher und kostengünstiger, da viele Verschleißteile wie Auspuff, Kupplung, Ölfilter oder Zündkerzen fehlen", sagt Jannis Dörhöfer, Referent für New Mobility beim TÜV-Verband.

Auf einen regelmäßigen Checkup sollten E-Auto-Besitzer trotzdem nicht verzichten. Im Frühjahr, wenn in aller Regel der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen ansteht, ist die Gelegenheit für einen Reifencheck. "Höhere Beschleunigungswerte und hohes Gewicht können dazu führen, dass die Reifen von E-Autos schneller verschleißen. Daher sollte man die Profiltiefe im Auge behalten", betont Jannis Dörhöfer. .

Eine Mindesttiefe von 1,6 Millimetern ist gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings sollte das Profil bei Sommerreifen besser 2,5 Millimeter bis 4 Millimeter Tiefe aufweisen, um optimalen Grip zu gewährleisten. Darüber hinaus sollte der Reifendruck regelmäßig überprüft und entsprechend der Bedienungsanleitung korrigiert werden - das mindert den Verschleiß und erhöht die Reichweite.

"Grundsätzlich können Elektrofahrzeuge mit 'normalen' Reifen gefahren werden. Allerdings bringen Reifenhersteller zunehmend spezielle Modelle mit besonderen Gummimischungen und Profilen für E-Autos auf den Markt", sagt Dörhöfer. Bei der Auswahl sollte man auf das EU-Reifenlabel achten und die Ergebnisse unabhängiger Reifentests studieren. Zu empfehlen sind vor allem Leichtlaufreifen mit geringem Rollwiderstand der Effizienzklasse "A". Dörhöfer: "Ein langlebiger Reifen, der wenig Abrieb verursacht, wirkt sich positiv auf die Umwelt aus."

Die Antriebsbatterie ist das Herzstück eines jeden Elektrofahrzeugs. Die niedrigen Temperaturen im Winter setzen vor allem den gängigen Lithium-Ionen-Akkus zu. Daher ist das Frühjahr eine Gelegenheit, um die Batterie überprüfen lassen. Da es sich um ein Hochvoltsystem handelt, muss die Wartung von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

Um die Temperatur der Batterie zu regulieren, verwenden die meisten Elektroautos Kühlflüssigkeit. In der Regel sind die Kühlsysteme von Elektroautos versiegelt und können nur von Fachleuten überprüft werden. Neben der Kühlflüssigkeit werden bei einem Routinecheck die Batterie sowie Leitungen und Ladekabel einer Sichtprüfung unterzogen.

Wer es genau wissen will oder sogar den Verkauf seines E-Autos in Erwägung zieht, kann den Zustand der Batterie, den so genannten State of Health, ermitteln lassen. "Für eine exakte Zustandsprüfung ist ein spezielles Diagnoseverfahren notwendig", sagt Dörhöfer. Diesen Service bieten unter anderem Prüforganisationen und Werkstätten an.

Wie in einem herkömmlichen Verbrennungsmotor betreibt die 12 -Volt-Batterie eines Elektroautos wichtige Komponenten wie Scheinwerfer, Blinker, Armaturenbeleuchtung, elektrische Fensterheber oder Schiebedachmotoren. Außerdem versorgt sie die Steuergeräte für die Regelung des Elektromotors und der Ladevorgänge mit Strom.

Fällt sie aus, bleibt das E-Auto stehen und braucht Starthilfe. Im Rahmen der regelmäßigen Wartung sollten E-Auto-Besitzer daher auch an die 12-V-Batterie denken. "Bei einem Routinecheck wird die Leistungsfähigkeit der Batterie überprüft und bei Bedarf ausgetauscht, bevor sie komplett den Geist aufgibt", sagt Dörhöfer.

Die Bremsen von Elektrofahrzeugen werden weniger beansprucht, da die Wirkung der Motorbremse deutlich stärker ist als bei einem Verbrenner, sobald man den Fuß vom "Gaspedal" nimmt. "Die damit einhergehende geringere Nutzung der herkömmlichen Bremsen kann bei E-Autos zu Problemen führen", sagt Dörhöfer.

"Werden die Bremsbeläge nicht ausreichend und regelmäßig erhitzt, können die Materialeigenschaften leiden." Die Folge ist eine Absenkung des Reibwertes und somit eine schlechtere Bremswirkung. "Eine regelmäßige Kontrolle und Wartung der Bremsanlage ist bei Elektrofahrzeugen zu empfehlen", betont Dörhöfer. Der Zustand der Bremsscheiben sollte geprüft und die Bremsflüssigkeit regelmäßig getauscht werden.

Der Artikel "Reifen, Bremsen, Batterie - Der Frühjahrscheck für E-Autos" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Service, Elektroauto, Ratgeber, Autofahrer, Wartung, Sicherheit, Verkehr" von "Solveig Grewe" am 3. April 2023 veröffentlicht.

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