Historie

Die mid-Zeitreise: C-Klasse nun auch im Kombi-Look

Am 12. Februar 1996 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 41. Jahrgang über die Mercedes-Benz C-Klasse.

Die mid-Zeitreise: C-Klasse nun auch im Kombi-Look
mid Groß-Gerau - Äußerlich macht der schicke Ladekönig durch seine für die Mercedes-Familie atypische Heckpartie auf sich aufmerksam. Archiv Motor-Informations-Dienst (mid)


Am 12. Februar 1996 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 41. Jahrgang über die Mercedes-Benz C-Klasse.

Nun wartet auch in der C-Klasse Mercedes-Benz mit einem Kombi auf. In der C-Klasse wird ihm gegenüber der Limousine ein Anteil von 15 Prozent eingeräumt. Wenn der neue Baby-Benz dann im Mai bei den Händlern steht, kann zunächst aus einer Palette von fünf Motoren geordert werden, denen im Laufe der Zeit weitere folgen werden. Die Preise bewegen sich zwischen 47.840 DM für den C 180 mit 90 kW/122 PS, über 52.325 DM für den C 200 mit 100 kW/136 PS, und 56.350 DM für den C 230. Die Leistungsmerkmale liegen noch nicht vor. Der C 220 Diesel mit 70 kW/95 PS kommt auf 49.680 DM, während für den C 250 Turbodiesel mit 110 kW/150 PS 56.695 DM aufgerufen werden. Damit dringen die Stuttgarter in eine Domäne ein, die bislang von Audi mit dem A4 Avant und von BMW mit dem Dreier Touring abgedeckt wurde.

Äußerlich macht der schicke Ladekönig durch seine für die Mercedes-Familie atypische Heckpartie auf sich aufmerksam. Die abgerundete, dynamische Form mit dem kleinen Heckspoiler am Dach und die große Heckscheibe auf dem breiten, die Durchsicht einschränkenden Rahmen sowie die serienmäßige Reling sind für Mercedes Neuland. Mit der Form soll es eine "jugendliche, sportliche" Ausstrahlung geben. Diese ist allerdings noch gewöhnungsbedürftig. Selbstbewusst hat der Designer seiner auch im eigenen Hause viel diskutierten Heckpartie neben der Typenbezeichnung das Mercedes-übliche "T" für die Kombiklasse versagt. Ansonsten entspricht das Fahrzeug der C-Limousine, wenn man von den 1.000 Teilen und Änderungen absieht, die zu einem Kombi gegenüber einem Pkw gehören. Diese Teile und die Mehrausstattung schlagen gegenüber der Limousine mit 3.220 DM zu Buche. Natürlich wurde auch das Fahrwerk der neuen Form angepasst.

Der sparsamste Motor, das 2,2-Liter-Dieseltriebwerk, soll sich im Drittelmix mit etwa sieben Litern Kraftstoff je 100 Kilometer begnügen. Außerdem stehen die bekannten Vierzylindermotoren vom C 180 und C 200 auch für die T-Modelle zur Verfügung. Wobei bei ersten Fahreindrücken das Basismodell doch als recht schwach auf der Brust eingestuft werden muss, dem nicht mehr viel Last zugemutet werden darf, hat er doch mit den fast eineinhalb Tonnen Eigengewicht reichlich viel zu schleppen.

Der für die E-Klasse neu entwickelte 2,3-Liter-Motor ersetzt künftig auch in der C-Klasse das bisherige 110 kW/150 PS-Triebwerk und wird im Mai lieferbar sein. Zur Motorenpalette für das T-Modell gehört auch der neuentwickelte 2,5-Liter-Turbodieselmotor mit 110 kW/150 PS. Er muss sich schon am TDI von Audi und am BMW tds messen lassen. Der Fünfzylinder entwickelt bereits bei 1.800 U/min ein maximales Drehmoment von 280 Nm und beschleunigt nach Werksangaben aus dem Stand in 10,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Doch im unteren Bereich braucht er seine Zeit, um für den Lader genügend Puste zu sammeln. Und dass er sich hoch ausdrehen lässt, kostet natürlich auch Sprit.

Die Länge des Fahrzeugs beträgt 4,48 Meter, die Zuladung knapp 500 Kilogramm. Allerdings umfasst das Gepäckabteil nach der VDA-Messmethode 1.510 Liter bei Beladung bis unters Dach. Wenn fünf Passagiere Platz genommen haben und der Kofferraum bis zur Sichtkante der Heckscheibe beladen wird, beträgt das Fassungsvermögen nur 465 Liter. Dafür lässt sich die große Heckklappe des T-Modells dank spezieller Gasdruckfedern leichter öffnen und schließen. Durch die im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilte Fondsitzlehne kann der Innenraum nach individuellen Transportbedürfnissen gestaltet werden. So stehen im Fond bei vorgeklappter Sitzlehne wahlweise ein oder zwei Sitzplätze zur Verfügung. Automatiksicherheitsgurte und höheneinstellbare Kopfstützen an allen Fondplätzen gehören ebenso zur serienmäßigen Sicherheitsausstattung wie stabile Rücksitzlehnen mit stahlverstärkter Konstruktion und ein Doppelrollo, das als Laderaumabdeckung und Trennnetz fungiert.

Ebenso wie bei der Limousine können auch die Käufer des Stuttgarter Kombis zwischen vier Design- und Ausstattungsvarianten wählen: Classic, Esprit, Sport und Elegance. Zur Serienausstattung gehören beim T-Modell unter anderem Dachreling, Heckspoiler mit integrierter LED-Bremsleuchte, Scheibenantennen und Lastenverankerung im Gepäckraum. Das Angebot der lieferbaren Extras und Zubehörartikel orientiert sich vor allem an den sportlichen Aktivitäten jüngerer Käuferschichten. Auf Wunsch liefert Mercedes-Benz das T-Modell der C-Klasse ab Herbst 1996 auch mit einem neuentwickelten Fünfgang-Automatikgetriebe aus, dessen Elektronik sich selbsttätig an die jeweilige Fahrsituation oder die Wünsche des Autofahrers anpasst.

Der Artikel "Die mid-Zeitreise: C-Klasse nun auch im Kombi-Look" wurde in der Rubrik NFZ & FUHRPARK mit dem Keywords "Historie, Kombi, Automobil, Praxistest" von "Motor-Informations- Dienst (mid)" am 12. Februar 2021 veröffentlicht.

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