Mit dem Elektro-Roller sicher durch Herbst und Winter

Ein Elektro-Roller, ob der eigene oder der gemietete, bietet verbrauchsgünstige und emissionsfreie Mobilität mit hoher Flexibilität. Allerdings sollte man die Nutzungsregeln beachten und sein Fahrverhalten der Witterung anpassen. Der TÜV-Verband gibt Tipps zum sicheren Gebrauch von E-Rollern in der dunklen Jahreszeit.

Das Fahren mit elektrisch betriebenen Rollern, nicht zu verwechseln mit E-Scootern, ist trendy. Das zeigt sich auch an den Absatzzahlen: In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres wurden nach Angaben des Industrie-Verbands Motorrad 6.430 Elektro-Leichtkraftroller zugelassen, ein Plus von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Doch bei der Nutzung ist Vorsicht geboten: "Ein Elektro-Roller beschleunigt oft schneller als ein herkömmlicher Motor-Roller und kann eine Geschwindigkeit von 45 bis 50 Stundenkilometern erreichen", sagt Frank Schneider, Experte für Fahrzeugtechnik beim TÜV-Verband. Anfänger sollten Beschleunigung und Geschwindigkeit nicht unterschätzen, um Unfälle zu vermeiden. Zudem ist beim Fahren eines Elektro-Rollers Pflicht, einen Helm zu tragen.

Sharing-Anbieter bieten ihre Dienste auch im Herbst und Winter an. Wegen der geringeren Nutzungszahlen können aber die Zahl der mietbaren Roller oder auch das jeweilige Geschäftsgebiet verkleinert sein. In der Helmbox von mietbaren E-Rollern befinden sich in der Regel zwei Helme in verschiedenen Größen, was das spontane Fahren zu zweit erleichtert.

Fahrer, die zum ersten Mal mit einem E-Roller mit 50 ccm Hubraum unterwegs sind, sollten sich langsam herantasten und nicht direkt zu zweit auf den Roller steigen. Außerdem sollten sich Nutzer mit den Informationen zu den Rollern, dem Fahrverhalten zu zweit oder bei Nässe, dem Verbot der Benutzung von Kraftfahrstraßen und den verschiedenen Fahrmodi vertraut machen, so Schneider.

Vor Fahrtantritt sollte man stets überprüfen, ob sich der Roller in einem verkehrssicheren Zustand befindet und wichtige Funktionen wie Blinker, Bremse oder Licht einwandfrei funktionieren. Das Bremslicht könne zum Beispiel in einer verspiegelten Schaufensterscheibe kontrolliert werden.

Festes Schuhwerk, strapazierfähige Kleidung und geeignete Handschuhe seien unerlässlich. Wer regelmäßig mit E-Rollern unterwegs ist und auf der sicheren Seite sein möchte, für den lohne sich Schutzkleidung, die über Protektoren an Schultern, Rücken, Ellenbogen und Knien verfügt. Sie verhindern schwere Verletzungen, die auch bei Stürzen mit geringer Geschwindigkeit auftreten können.

Gerade in der nahenden kalten Jahreszeit sollten Fahrer ihr Fahrverhalten den Witterungsverhältnissen anpassen, so Schneider. Auf nasser Fahrbahn gelte es, langsamer zu fahren, scharfe Kurven vermeiden und besonders Rücksicht auf andere zu nehmen. Vor allem im Herbst könne nasses Laub die Fahrbahnen extrem rutschig machen.

Übrigens sollten E-Roller-Fahrer zu jeder Jahreszeit grundsätzlich auf Alkohol, Betäubungsmittel und andere Medikamente verzichten. Für sie gelten die gleichen Promillegrenzen wie für Autofahrer. Ab 0,5 Promille begehen sie eine Ordnungswidrigkeit und müssen mit einem Bußgeld oder einem Fahrverbot rechnen. Fahren mit 1,1 Promille und mehr ist eine Straftat. Hierbei drohen höhere Geldstrafen oder sogar die Überprüfung der Fahreignung. Für Fahrer unter 21 Jahren sowie für Führerscheinerwerber, die sich noch in der Probezeit befinden, gilt eine Null-Promille-Grenze.

Der Artikel "Mit dem Elektro-Roller sicher durch Herbst und Winter" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "E-Roller, Sicherheit, Verkehr, Ratgeber, Wetter, Winter" von "Solveig Grewe" am 18. Oktober 2023 veröffentlicht.