Führerschein

Deutsche befürworten mehrheitlich Fahrtests für Senioren

Die EU berät aktuell über Führerscheinänderungen und Fahrtauglichkeitstests. Die Mehrheit der Deutschen ist dabei für die Einführung einer entsprechenden Überprüfung im Alter. Das geht aus einer Befragung hervor, die im Auftrag des Online-Automarkt AutoScout24 durchgeführt wurde.

Deutsche befürworten mehrheitlich Fahrtests für Senioren
mid Groß-Gerau - Statistiken belegen, dass ältere Menschen, die in Verkehrsunfälle verwickelt sind, oft die Verursacher des Unfalls sind. Jonathan Judmaier / pixabay.com


Die EU berät aktuell über Führerscheinänderungen und Fahrtauglichkeitstests. Die Mehrheit der Deutschen ist dabei für die Einführung einer entsprechenden Überprüfung im Alter. Das geht aus einer Befragung hervor, die im Auftrag des Online-Automarktes AutoScout24 durchgeführt wurde.

Die Unterstützung für die verpflichtende Einführung von Fahrtauglichkeitstests zieht sich durch sämtliche Altersgruppen, jedoch ist die Zustimmung bei jüngeren Fahrern besonders ausgeprägt. So befürworten 94 Prozent der Fahrer unter 40 Jahren derartige Tests. Eltern sprechen sich zudem stärker für eine Überprüfung aus: 92 Prozent der Menschen mit Kindern sind für eine Einführung, bei Kinderlosen sind es nur 83 Prozent.

Interessanterweise äußern gerade die Befragten zwischen 50 und 65 Jahren am häufigsten ihre Ablehnung gegenüber einer solchen Überprüfung. Ganze 18 Prozent sind dagegen, eine Fahrtauglichkeitsprüfung für ältere Verkehrsteilnehmer einzuführen. Zum Vergleich: Insgesamt sagen nur elf Prozent aller Befragten, dass sie grundsätzlich gegen die Einführung einer solchen Prüfung sind.

Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass die Altersgruppe von 50 bis 65 Jahren sich selbst regelmäßig als kompetente Autofahrer im Verkehr erlebt, weshalb sie die Situation anders einschätzt als jüngere Autofahrer und in ihrer Altersspanne weniger Bedarf für eine Überprüfung sehen.

In jedem Fall bevorzugt die Mehrheit der Deutschen die Einführung einer Fahrtauglichkeitsprüfung zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr, unabhängig vom eigenen Alter. Die Altersgrenze von 70 Jahren findet dabei die höchste Zustimmung, da knapp ein Viertel der Autofahrer (23 Prozent) ab diesem Zeitpunkt regelmäßige Fahrtauglichkeitstests durchführen möchte.

Insgesamt sprechen sich jedoch 50 Prozent der Befragten für den Zeitraum zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr aus. Im Gegensatz dazu würden 17 Prozent bereits vor dem 60. Geburtstag mit den Tests beginnen, während acht Prozent sogar dafür plädieren, Fahrer unter 50 Jahren zu testen.

Experten betonen zwar immer wieder, dass erfahrene Fahrer zu sicheren Verkehrsteilnehmern gehören. Gleichzeitig belegen Statistiken, dass ältere Menschen, die in Verkehrsunfälle verwickelt sind, oft die Verursacher des Unfalls sind. Laut Statistischem Bundesamt tragen sie in mehr als zwei Drittel der Fälle (68 Prozent) die Hauptschuld.

"Mit dem Alter nehmen kognitive Fähigkeiten ab, die für sicheres Autofahren erforderlich sind. Das zeigen Studien, wie zum Beispiel die Dortmunder Altersstudie", erklärt Jakob Futorjanski, Mitgründer der Gehirngesundheitsplattform NeuroNation,.
Demnach entstünden die meisten Autounfälle älterer Autofahrer unter anderem durch eine Abnahme der Fähigkeit, sich gleichzeitig auf mehrere Aspekte des Straßenverkehrs konzentrieren zu können. Eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit ab 70 Jahren könne dazu beitragen, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen - auch die der Autofahrer.

Der Artikel "Deutsche befürworten mehrheitlich Fahrtests für Senioren" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Führerschein, Fahranfänger, Umfrage, Autofahrer, Sicherheit, Fahrtauglichkeitstest" von "Solveig Grewe" am 27. September 2023 veröffentlicht.

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