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Flottes Gespann: Tipps zum Fahren mit Hänger

Ob Baumaterialien, das eigene Boot oder der Wohnanhänger, die Transportmöglichkeiten mit Anhänger sind praktisch und vielfältig. Bei Beladung, Fahrverhalten und Führerschein gibt es jedoch einiges zu beachten, weiß der ADAC.

Flottes Gespann: Tipps zum Fahren mit Hänger
mid Groß-Gerau - Da Wohnwagen oder Bootstrailer meist nur in der Sommerzeit bewegt werden, fehlt vielen Autofahrern die Fahrpraxis. Siggy Nowak / pixabay.com


Ob Baumaterialien, das eigene Boot oder der Wohnanhänger, die Transportmöglichkeiten mit Anhänger sind praktisch und vielfältig. Bei Beladung, Fahrverhalten und Führerschein gibt es jedoch einiges zu beachten, weiß der ADAC.

Wer mit einem Anhänger unterwegs ist, sollte genug Zeit in die richtige Beladung investieren. Eine falsche Gewichtsverteilung verändert die Fahrdynamik deutlich und kann zum Kontrollverlust und zum Schleudern des Gespanns führen. "Schon bei kleinen, leichten und ungebremsten Anhängern kann die Überladung oder falsche Beladung schlimme Folgen haben", erklärt Wolfgang Lange, Fahrsicherheitstrainer beim ADAC. Schwere Lasten sollten unbedingt über der Achse des Anhängers transportiert werden, auf keinen Fall zu weit vorne oder hinten. Nur so könne eine optimale Straßenlage gewährleistet und eine bestmögliche Bremswirkung erzielt werden.

Die im Fahrzeugschein eingetragene zulässige Stützlast und die des Anhängers sollte beim Beladen möglichst ausgeschöpft, keinesfalls aber überschritten werden. Lasten auf Anhängern seien zudem so zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichbewegungen nicht verrutschen oder herabfallen können. Ragt die Ladung nach hinten hinaus, müsse das Gespann mit einer speziellen Markierung gekennzeichnet sein.

Da Wohnwagen oder Bootstrailer meist nur in der Sommerzeit bewegt werden, fehlt vielen Autofahrern die Fahrpraxis. Gerade das Rangieren und Rückwärtsfahren haben es in sich. "Wer lange nicht mehr oder noch nie mit Anhänger gefahren ist, sollte sich vor der nächsten Fahrt unbedingt mit den veränderten Fahreigenschaften eines Gespanns vertraut machen. Um im Ernstfall richtig auf Gefahrensituationen in Kurven oder bei Nässe reagieren zu können, empfiehlt sich ein ADAC Fahrsicherheitstraining", erklärt Wolfgang Lange.

Selbst geringe Veränderungen der Witterungsbedingungen wie Wind oder Nässe können die Fahrdynamik stark beeinflussen. Große Fahrzeuge, wie Wohnanhänger bieten eine größere Angriffsfläche für Windböen. Bei starkem Seitenwind kann das Gefährt schnell ins Schlingern kommen. Ist das der Fall sollte die Geschwindigkeit durch leichtes Bremsen vorsichtig verringert werden. Hektisches Gegenlenken gilt es zu vermeiden.

Da sich der Bremsweg beim Fahren mit Anhänger um bis zu 50 Prozent verlängern kann, sollten Autofahrer mit einem Gespann besonders vorausschauend fahren. Zudem sollte das Tempolimit nicht überschritten werden. Für das Fahren mit Anhänger gilt eine generelle Tempobeschränkung von 80 km/h. Mit einer speziellen Zulassung kann die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h angehoben werden.

Ob für die Fahrt mit einem Pkw-Anhänger die Führerscheinklasse B, B 96 oder BE benötigt wird, hängt im Wesentlichen von der zulässigen Gesamtmasse des Gespanns ab. Für den kleinen, ungebremsten Anhänger (bis 750 Kilo zulässiges Gesamtgewicht) genügt der Führerschein der Klasse B. Für Wohnwagengespanne oder Bootstrailer ist sehr häufig der Führerschein B 96 ausreichend, wenn die Kombination von Zugfahrzeug und Anhänger die zugelassene Gesamtmasse von 4.250 Kilogramm nicht überschreitet. Wer noch schwerere Anhänger ziehen möchte, benötigt den Anhängerführerschein BE. Mit diesem dürfen Anhänger bis 3.500 Kilogramm zulässige Gesamtmasse gezogen werden.

Der Artikel "Flottes Gespann: Tipps zum Fahren mit Hänger" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Ratgeber, Anhänger, Anhängelast, Sicherheit, Ladung, Sicherheitstraining, Verkehr" von "Solveig Grewe" am 22. August 2023 veröffentlicht.

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