Führerschein

Jedes dritte Todesopfer im Straßenverkehr ist über 65

Gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung sind ältere Autofahrer zwar seltener in Verkehrsunfälle verwickelt als jüngere. Kommt es aber zu einem Unfall, sind ältere Pkw-Fahrer häufiger die Hauptverursacher und erleiden schwerere Unfallfolgen. Das ergibt sich aus den Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes für Verkehrsteilnehmer ab 65 im Jahr 2021.

Jedes dritte Todesopfer im Straßenverkehr ist über 65
mid Groß-Gerau - Der Anteil älterer Menschen im Straßenverkehr nimmt immer weiter zu. Jonathan Judmaier / pixabay.com


Gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung sind ältere Autofahrer zwar seltener in Verkehrsunfälle verwickelt als jüngere. Kommt es aber zu einem Unfall, sind ältere Pkw-Fahrer häufiger die Hauptverursacher und erleiden schwerere Unfallfolgen.
Jedes dritte Todesopfer ist über 65. Das ergibt sich aus den Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes für Verkehrsteilnehmer ab 65 im Jahr 2021.

Zu der Statistik sagt Marc-Philipp Waschke, Referent Verkehrssicherheit, Fahrerlaubnis und Fahreignung beim TÜV-Verband, dass es eine gute Nachricht sei, dass bei lediglich 14,5 Prozent der Unfälle mit Personenschaden Fahrer ab 65 Jahren beteiligt gewesen seien. Die schlechte Nachricht aber sei, dass Pkw-Fahrer ab 65 Jahren bei zwei von drei Unfällen (68,2 Prozent) Hauptverursacher gewesen seinen.
Pkw-Fahrer ab 75 Jahren würden sogar bei drei von vier Unfällen (75,9 Prozent) die Hauptschuld tragen und besonders häufig schwere und tödliche Verletzungen erleiden.

Durch die demografische Entwicklung würde der Anteil älterer Menschen im Straßenverkehr immer weiter zu nehmen und Fahrer ihre Führerscheine immer länger behalten. Es bestünde eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, älteren Menschen eine sichere Mobilität zu ermöglichen.

Regelmäßige Feedbackfahrten für Führerscheinbesitzer 75 Jahren wären hierfür ein geeignetes Mittel. Im Rahmen dieser Feedbackfahrten würde ein Experte die Fahrkompetenz der Senioren bewerten und Potenziale zum Ausbau der Fahrfähigkeiten aufzeigen.

Die Idee findet unter deutschen Bundesbürgern großen Anklang. Insgesamt bewerten drei Viertel der Befragten der TÜV Mobility Studie 2022 den Vorschlag als eher gut bzw. sehr gut. In der Altersgruppe der 16- bis 49-Jährigen stimmen 82 Prozent für Feedbackfahrten - und bei den Befragten ab 50 Jahren halten immerhin 66 Prozent sie für notwendig.

Neben der Ermittlung von Beeinträchtigungen oder Erkrankungen, die sich auf das Führen eines Fahrzeugs auswirken können, könnten medizinische Fachkräfte älteren Menschen dabei helfen, sicher hinter dem Steuer zu sitzen und sie dabei unterstützen, Probleme zu bewältigen und das eigene Unfallrisiko zu minimieren.

Der Artikel "Jedes dritte Todesopfer im Straßenverkehr ist über 65" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Führerschein, Sicherheit, Straßenverkehr, Unfall, Unfallforschung, Statistik, Umfrage, Senioren" von "Solveig Grewe" am 3. März 2023 veröffentlicht.

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