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Können geteilte E-Scooter und E-Bikes tatsächlich dem an sie gestellten Anspruch gerecht werden, die Emissionen städtischer Verkehrssysteme zu verringern? Eine Studie beschäftigt sich mit dieser Frage.
mid Groß-Gerau - Mit dem Rad, mit dem Rad: Geteilte E-Scooter und E-Bikes können helfen, den Treibhausgasausstoß zu verringern. Goslar Institut
Können geteilte E-Scooter und E-Bikes tatsächlich dem an sie gestellten Anspruch gerecht werden, die Emissionen städtischer Verkehrssysteme zu verringern? Unter anderem dieser Frage ist das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in einer Studie im Auftrag des US-amerikanischen Fahrrad- und Rollervermieters Lime nachgegangen. Dabei kombinierten die Forscher Umfrageergebnisse zur Verkehrsmittelnutzung mit Emissionsdaten aus sechs Städten. Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen lassen sich nach Ansicht des ISI interessante Schlussfolgerungen für Industrie und Praxis ableiten.
Ein wesentliches Studienergebnis vorweg: Geteilte E-Scooter und E-Bikes können helfen, den Treibhausgasausstoß zu verringern. In den vergangenen Jahren, insbesondere in Städten, kamen neue Formen der sogenannten geteilten Mikromobilität (Shared Micro Mobility) auf, die bestehende Angebote ergänzen und dabei eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks des städtischen Verkehrs in Aussicht stellen sollen.
Eine allgemeingültige Definition von Mikromobilität gibt es zwar nicht, doch man bezeichnet damit in der Regel kleine Fahrzeuge, mit denen man sich nahtlos durch dicht besiedelte Stadtgebiete bewegen kann. Solche Mikromobilitätsfahrzeuge sind für kurze Strecken von wenigen Kilometern konzipiert und kommen mit niedriger Geschwindigkeit voran. Die Fahrzeuge werden in der Regel nicht von Verbrennungsmotoren, sondern meist elektrisch angetrieben.
Die Wissenschaftler des ISI betonen unter anderem, dass frühere Studien sich in erster Linie entweder auf einen Vergleich einzelner Verkehrsmittel durch Lebenszyklusanalysen (Life Cycle Assessments, LCA) fokussiert hätten oder auf die Frage, wer diese neuen Mobilitätsformen zu welchem Zweck nutzt. Hingegen sei bislang nur wenig Forschung zu den generellen Auswirkungen von Mikromobilität auf die Emissionen der Verkehrssysteme insgesamt betrieben worden. Um das Wissen über diese Auswirkungen zu erweitern, führte das Fraunhofer-Institut eine Untersuchung mit Fallstudien aus sechs Städten (Berlin, Düsseldorf, Paris, Stockholm, Melbourne und Seattle) durch und wertete die Daten von 4167 Nutzern bzw. Nutzerinnen aus.
Wie groß die Emissionseinsparungen ausfallen, hängt laut der ISI-Studie maßgeblich davon ab, von welchen anderen Verkehrsmitteln die E-Scooter-Nutzer umsteigen. Beim Vergleich der jeweils durch Mikromobilität ersetzten Verkehrsmittel stellten die Wissenschaftler die größten Unterschiede bei den Netto-Emissionen beim Umstieg von Taxi- und von Ridehailing-Diensten wie Uber sowie von privaten Verbrenner-Pkw fest. Wenn Menschen statt dieser stark emittierenden Verkehrsmittel gemeinschaftliche Mikromobilitätsdienste nutzten, sei die Netto-Emissionsreduzierung durchaus substanziell. Auf den ebenfalls substanziellen Unterschied zwischen E-Bike und Auto hinsichtlich Komfort und Praktikabilität gingen die Wissenschaftler allerdings nicht näher ein.
Der Artikel "Klima-Rettung mit dem E-Bike" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "E-Bike, E-Scooter, Carsharing, Umwelt, Urbanität, Stadt, Mobilität, Studie, Verkehr" von "Lars Wallerang" am 19. Januar 2023 veröffentlicht.
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