Fahrassistenzsysteme: Wer haftet, wenn's kracht?
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Immer mehr Unfälle und Verkehrstote sind dem Gebrauch von Handys am Steuer geschuldet. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung hat die rheinland-pfälzische Landesregierung das Pilotprojekt 'Handy-Blitzer' gestartet. In den Niederlanden bereits erfolgreich erprobt, sollen damit auch hierzulande entsprechende Verkehrssünder überführt werden.
mid Groß-Gerau - Das Handy am Steuer zu benutzen, ist bekanntlich verboten und höchst gefährlich. Goslar-Institut
Immer mehr Unfälle und Verkehrstote sind dem Gebrauch von Handys am Steuer geschuldet. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung hat die rheinland-pfälzische Landesregierung das Pilotprojekt "Handy-Blitzer" gestartet. In den Niederlanden bereist erfolgreich erprobt, sollen damit auch hierzulande entsprechende Verkehrssünder überführen werden.
Exakte statistische Aussagen, wie viele Unfälle und Tote tatsächlich auf Handynutzung am Steuer zurückzuführen sind, gibt es nicht. Denn in der Praxis ist nur schwer zu beweisen, dass ein Autofahrer mit seinem Handy beschäftigt war, bevor er einen Unfall verursachte. Auch lässt sich vielfach kaum der Nachweis führen, ob die Ablenkung ursächlich für den Unfall war. Dennoch steht für Experten außer Frage, dass Handys am Steuer höchst gefährlich, ja sogar lebensgefährlich sind.
Dessen ungeachtet machen viele Verkehrsteilnehmer tagtäglich Erfahrungen mit Fahrzeuglenkern, deren Aufmerksamkeit mehr dem Smartphone gehört als der jeweiligen Verkehrssituation. Und gefühlt wächst die Zahl derjenigen, die man im Straßenverkehr mit dem Handy am Ohr beobachten kann bzw. muss. Offenbar herrscht bei immer mehr Fahrern Ignoranz gegenüber den berechtigten Warnungen vor den Folgen der Handynutzung am Steuer vor.
Und das, obwohl mindestens ein Bußgeld von 100 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig sind, wenn man während der Fahrt telefoniert oder Nachrichten auf dem Smartphone checkt. Kommt es durch die Verwendung von elektronischen Geräten am Steuer zu einem Unfall mit Sachschaden, sieht der Bußgeldkatalog ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro, zwei Punkte in Flensburg sowie einen Monat Fahrverbot vor. Darüber hinaus muss bei einem Unfall ein Handynutzer mindestens mit einer Teilschuld rechnen. Und er kann davon ausgehen, dass sich die Kasko-Versicherung in einem solchen Fall weigert, den Schaden am eigenen Fahrzeug zu übernehmen. Begründung: Fahrlässigkeit.
Selbst diese Strafen und Sanktionen schrecken offensichtlich nicht genug ab. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat jetzt ein Pilotprojekt gestartet, mit dem künftig Handysünder aufgespürt und überführt werden sollen. Dabei folge Rheinland-Pfalz dem Leitgedanken der europäischen Verkehrspolizeien ROADPOL, die Zahl der Verkehrstoten auf null reduzieren zu wollen, erklärte Landesinnenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung des Projekts in Mainz.
"Wenn ein Autofahrer bei einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde nur eine Sekunde auf sein Handy schaut, legt er 30 Meter im Blindflug zurück, ohne ein plötzliches Ereignis oder Hindernis wahrnehmen zu können", macht Minister Lewentz die Notwendigkeit der Maßnahmen deutlich.
Kern des in den Niederlanden entwickelten und bereits erfolgreich getesteten Systems MONOcam ist eine neuartige Kamera, die wie bei den bekannten Abstands- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen den Verkehrsfluss aus einer erhöhten Position beobachtet. Dabei fokussiert das System speziell auf Mobiltelefone im Bereich des Fahrers sowie auf eine entsprechende typische Handhaltung. Sind diese beiden Kriterien erfüllt, löst die Kamera aus und dokumentiert den Vorgang fotografisch - wie bei einem Tempoverstoß. Anschließend bewerten speziell darauf geschulte Polizeibeamte das festgestellte Delikt und gegebenenfalls folgt ein entsprechender Bußgeldbescheid.
Der Artikel "Handysündern auf der Spur" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Kamera, Handy, Verkehr, Bußgeld" von "Solveig Grewe" am 20. Juli 2022 veröffentlicht.
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