Verkehr

Steigende Preise verändern Mobilitätsverhalten der Deutschen

Wegen der steigenden Preise in allen Lebensbereichen geht die Nutzung des eigenen Autos deutlich zurück, wie der für die Prüforganisation KÜS und das Fachmagazin kfz-betrieb erstellte Trend-Tacho zeigt.

Steigende Preise verändern Mobilitätsverhalten der Deutschen
mid Groß-Gerau - Das Auto ist im Hinblick auf die Spritpreisentwicklung ein nicht unerheblicher Kostentreiber. Trend-Tacho Welle 3/2022 Mobilität


Wegen der steigenden Preise in allen Lebensbereichen geht die Nutzung des eigenen Autos deutlich zurück, wie der für die Prüforganisation KÜS und das Fachmagazin kfz-betrieb erstellte Trend-Tacho zeigt. 26 Prozent der Befragten belassen es bei zwei Stunden Fahrzeugnutzung pro Woche, 38 Prozent kommen auf fünf Stunden. Lediglich ein Viertel geben in der Umfrage maximal 10 Stunden Nutzung des Autos pro Woche an, nur 11 Prozent mehr als 10 Stunden wöchentlich.

Mit dem Auto legt man derzeit vorwiegend Strecken zum Einkaufen und Abholen der Kinder zurück, das gilt für 84 Prozent der Befragten. Wichtig bleibt das eigene Fahrzeug ebenso bei Urlaubsfahrten und Freizeitaktivitäten, das hat für 86 Prozent der Befragten Priorität. Rückläufig ist mit 83 Prozent die Fahrzeugnutzung für den Weg zum Arbeitsplatz: 2020 waren es noch 87 Prozent.

Für gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) sind die anhaltend hohen Kraftstoffpreise der Grund, das eigene Auto weniger als gewohnt zu nutzen. Ein Drittel gibt außerdem an, aus diesem Grund auch dann langsamer als üblich zu fahren, wenn auf einer Strecke kein Tempolimit vorgeschrieben ist.

Wenn es um Mobilitätsalternativen zum eigenen Auto geht, ist das Fahrrad für die Mehrheit der Befragten (58 Prozent) klarer Favorit. Etwas mehr als zehn Prozent planen eine solche Anschaffung innerhalb der nächsten 12 Monate, 12 Prozent würden sich für ein konventionelles Fahrrad entscheiden, 13 Prozent für ein E-Bike/Pedelec. Ein Drittel gibt an, bei entsprechendem Angebot ein Fahrrad auch in einem Autohaus kaufen zu wollen.

Ein Ende der rückläufigen Fahrzeugnutzung ist nicht in Sicht: 61 Prozent der Befragten wollen künftig weniger mit dem eigenen Auto fahren, 11 Prozent denken sogar über die Abschaffung nach. Diese Überlegung betrifft sowohl das einzige Auto im Haushalt als auch einen Zweitwagen. Jeder dritte Befragte (33 Prozent) möchte verstärkt Fahrrad fahren.

Deutlich weniger attraktiv erscheint mit 43 Prozent die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (2020: 56 Prozent). Noch weniger gefragt sind Carsharing (neun Prozent ) und die Option, für bestimmte Strecken ein Auto zu mieten (acht Prozent).

Der Artikel "Steigende Preise verändern Mobilitätsverhalten der Deutschen" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Verkehr, Preise, Mobilität, Umfrage" von "Solveig Grewe" am 19. Juli 2022 veröffentlicht.

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