Ladestationen

Verkehrsminister Wissing informiert sich über das Ladenetz

Wenn die Politik auf Elektromobilität setzt, kann es nicht schaden, wenn sich der Bundesverkehrsminister über die Lade-Infrastruktur schlau macht. Nun war Minister Volker Wissing bei Traton zwecks Gedankenaustausch über das Laden der Zukunft.

Verkehrsminister Wissing informiert sich über das Ladenetz
mid Groß-Gerau - Von links: Alexander Vlaskamp CEO MAN, Volker Wissing, Frank Mühlon, CEO von ABB E-mobility, Traton-Personalvorstand Bernd Osterloh und Frederik Zohm, Vorstand für Forschung & Entwicklung von MAN. Traton Group


Wenn die Politik auf Elektromobilität setzt, kann es nicht schaden, wenn sich der Bundesverkehrsminister über die Lade-Infrastruktur schlau macht. Nun ist Minister Volker Wissing bei Traton zwecks Gedankenaustausch über das Laden der Zukunft. Im Zentrum der Gespräche: elektrische Nutzfahrzeuge.

Bernd Osterloh, Personalvorstand der Traton Group, und Wissing haben sich in Berlin am Rande einer Veranstaltung zum Transport der Zukunft und der Notwendigkeit eines zügigen Aufbaus der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge ausgetauscht. Wissing und Osterloh waren sich einig, dass der Aufbau eines europaweiten Ladenetzes hohe Priorität für das Erreichen der Klimaschutzziele der Europäischen Union hat.

"Batterieelektrische Fernverkehrs-Lkw bieten große Chancen für die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen", sagt Osterloh. Bereits die ersten 100.000 elektrischen Lkw könnten jährlich rund zehn Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Osterloh erläutert, dass die Traton Group mit ihren Marken Scania, MAN Truck & Bus, Navistar und Volkswagen Caminhoes e Onibus weltweit bereits batterieelektrische Lkw, Busse und Transporter in Serie anbietet. Fortschritte bei der Batterietechnologie ermöglichen nach Einschätzung der Traton Group schon in den kommenden Jahren Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern mit nur einer Ladung. Die Ladezeiten sollen dabei deutlich unter einer Stunde liegen, das Laden wäre somit während der in Europa gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen möglich. "Damit wird die Elektromobilität endgültig tauglich für den Fernverkehr und ebenso für den Massenmarkt", betont Osterloh.

Bislang fehlt für batterieelektrische Nutzfahrzeuge im Langstreckenbetrieb in Europa die notwendige Ladeinfrastruktur. Um hier eine Initialzündung zu setzen, plant Traton zusammen mit Volvo und Daimler ein Joint Venture, das innerhalb von fünf Jahren nach Gründung mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte für Ökostrom an und in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs und an Abladestellen errichten und betreiben will. Für das Joint Venture ist noch die Zustimmung der Kartellbehörden nötig.

"Wir hoffen auf einen zeitnahen Abschluss der behördlichen Prüfungen, um mit dem Joint Venture endlich Fahrt aufnehmen zu können", sagt Osterloh. Mit einer Investition in Höhe von 500 Millionen Euro wollen die drei Nutzfahrzeughersteller im Joint Venture beim Aufbau der Infrastruktur in Vorleistung gehen.

Osterloh macht deutlich, dass es ergänzend zum geplanten Netzaufbau durch das Joint Venture auch staatliche Unterstützung und ein klares Signal der Politik geben müsse, nicht zuletzt, um Vertrauen bei weiteren EU-Mitgliedsstaaten und den Spediteuren aufzubauen. Dies sollte etwa die Ankündigung der Bundesregierung für den Aufbau eines deutschen Lkw-Ladenetzes sein, analog zum bereits beschlossenen Deutschland-Netz für Pkw.

"Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir den Straßengüterverkehr dekarbonisieren", sagt Wissing. "Dabei setzen wir vor allem auf den Markthochlauf von klimafreundlichen Nutzfahrzeugen und den Aufbau einer entsprechenden Hochleistungs-Ladeinfrastruktur." Wichtig sei jetzt, schnell mehr E-Lkw auf die Straße zu bekommen. Die Kooperation zwischen MAN und ABB zeige, dass man hier auf einem guten Weg sei.

Der Artikel "Verkehrsminister Wissing informiert sich über das Ladenetz" wurde in der Rubrik AKTUELLES mit dem Keywords "Ladestationen, Nutzfahrzeuge, Politik" von "Lars Wallerang" am 16. Mai 2022 veröffentlicht.

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