Brummi

Brummifahrern fehlt der Nachwuchs

Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Logistik-Kette - und ein größerer Teil von ihnen dürfte in den nächsten Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Brummifahrenden ist laut Statistischem Bundesamt (Destatis) mindestens 55 Jahre alt.

Brummifahrern fehlt der Nachwuchs
mid Groß-Gerau - Harter Job, schlecht bezahlt: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Brummifahrenden ist mindestens 55 Jahre alt. PlaNet Fox / Pixabay.com


Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Logistik-Kette - und ein größerer Teil von ihnen dürfte in den nächsten Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Brummifahrenden ist laut Statistischem Bundesamt (Destatis) mindestens 55 Jahre alt.

Damit ist der Anteil der Altersgruppe 55 plus unter den Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern deutlich höher als unter den Erwerbstätigen insgesamt (25 Prozent). Demgegenüber ist die Zahl der Einsteiger unter 25 Jahren ziemlich gering: Sie machten nur gut drei Prozent aus. Zum Vergleich: Unter allen Erwerbstätigen sind die unter 25-Jährigen mit knapp zehn Prozent vertreten. Auffallend niedrig ist mit drei Prozent auch der Frauenanteil in dieser Berufsgruppe. Insgesamt sind 47 Prozent aller Erwerbstätigen Frauen.

Das Problem: Die aktuellen Versorgungsengpässe und die Probleme mit globalen Lieferbeziehungen haben die Bedeutung von Berufskraftfahrern und -fahrerinnen für eine funktionierende Wirtschaft intensiv ins Bewusstsein gerückt. Schließlich liefen zuletzt rund drei Viertel der Beförderungsleistung im Güterverkehr über die Straße.

Mit ein Grund für den Fahrermangel ist laut Destatis, dass im Gütertransport verhältnismäßig schlecht verdient wird: 2021 erhielten Fachkräfte in Vollzeit mit entsprechender Ausbildung durchschnittlich 14,67 Euro die Stunde. Bei angelernten Kräften, also etwa bei Lkw-Fahrenden ohne entsprechenden Ausbildungsabschluss, waren es im Schnitt 12,98 Euro. Zum Vergleich: In der Wirtschaft insgesamt lag der durchschnittliche Stundenverdienst für Fachkräfte bei 20,44 Euro brutto, für Angelernte bei 16,40 Euro.

Auf den Monat gesehen ergab das bei Brummi-Piloten einen Fachkräfte-Durchschnittsverdienst von 2.725 Euro brutto - gut 670 Euro weniger als Beschäftigte mit einer vergleichbaren Ausbildung und Berufserfahrung in der Wirtschaft insgesamt verdienten (3.399 Euro). Angelernte Kräfte verdienten durchschnittlich 2.371 Euro brutto im Monat. In der Wirtschaft insgesamt lag der Durchschnittsverdienst für diese Gruppe knapp 350 Euro höher (2.717 Euro monatlich).

Der Artikel "Brummifahrern fehlt der Nachwuchs" wurde in der Rubrik NFZ & FUHRPARK mit dem Keywords "Lkw, Brummi, Statistik" von "Rudolf Huber" am 4. Mai 2022 veröffentlicht.

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