Personalie

Porsche-Ingenieur Helmut Flegl wird 80

Er gehört zu den namhaftesten Ingenieuren des Sportwagenherstellers Porsche: Professor Helmut Flegl: Der gebürtige Ungar war unter anderem für einen der erfolgreichsten Porsche-Rennwagen verantwortlich: den Porsche 917. Nun gratuliert ihm Porsche zum 80. Geburtstag.

2Porsche-Ingenieur Helmut Flegl wird 80
mid Groß-Gerau - Blickt auf ein rasantes Arbeitsleben zurück: Sportwagen-Ingenieur Prof. Helmut Flegl. Porsche


Er gehört zu den namhaftesten Ingenieuren des Sportwagenherstellers Porsche: Professor Helmut Flegl: Der gebürtige Ungar war unter anderem für einen der erfolgreichsten Porsche-Rennwagen verantwortlich: den Porsche 917. Nun gratuliert ihm Porsche zum 80. Geburtstag. Fahrwerkspezialist Flegl kam 1966 zum Stuttgarter Autobauer. Schon drei Jahre später war der erst 27 Jahre alte Diplom-Ingenieur verantwortlich für das Projekt 917, gemeinsam mit Hans Mezger und Peter Falk.

Die Aufgabe war es, den unzähmbar erscheinenden Boliden siegfähig zu machen. Denn der damalige Porsche-Entwicklungschef Ferdinand Piech wollte mit diesem Überauto jeden und alles schlagen. Gestandene Rennfahrer allerdings hielten den 917 nach ersten Tests für unfahrbar. "Für mein Team und mich bestand die größte Herausforderung seinerzeit darin, das Potential dieses Autos mit den Bedürfnissen der Piloten in Einklang zu bringen", erinnert sich der Jubilar.

Das Projekt 917 genoss bei Porsche oberste Priorität und wurde engagiert vorangetrieben. Die Rennfahrer Jo Siffert und Kurt Ahrens gewannen damit erstmals im Sommer 1969 das 1000-Kilometer-Eröffnungsrennen auf dem neuen Österreichring in Zeltweg, aber Piëch forderte den Gesamtsieg - den ersten für den Stuttgarter Sportwagenbauer. Deswegen spornte er Prof. Flegl und sein Team an, das Fahrverhalten zu optimieren und viele Testfahrten anzusetzen.

Einen dieser Tests wird Flegl wohl nie vergessen: Am 7. April 1970 erprobte Porsche-Werkspilot Kurt Ahrens auf dem abgeriegelten Ehra-Lessien-Testgelände eine modifizierte 917-Langheck-Version. Das Techniker-Team um Flegl und Peter Falk leitete das Fahrprogramm. Eine Windböe von der Seite sorgte dafür, dass das Auto an der Leitplanke in zwei Teile zerrissen wurde - Kurt Ahrens überstand den schlimmen Unfall mit Prellungen und Quetschungen. Dennoch hatte sich alle Arbeit gelohnt: Der 580 PS starke 917 KH errang den ersten Porsche-Gesamtsieg 1970 bei den 24 Stunden von Le Mans.

Flegl brachte unter anderem den Porsche 936 auf die Räder und übernahm dann 1976 die Projektleitung des 928. 1978 kehrte er wieder zurück in die Rennabteilung und setzte seine Arbeit am 936 fort. 1988 trieb er das Indy-Projekt mit Theo Fabi voran. Dieses Projekt war für drei Jahre anberaumt und wurde danach eingestellt. Sehr zum Bedauern von Flegl: "Wenn man uns noch ein Jahr gegeben hätte, wären wir am Ziel gewesen."

Am Ziel seiner Karriere war Helmut Flegl im Jahr 2003: Nach 37 Porsche Jahren und zuletzt als Chef der Abteilung Forschung und Vorentwicklung in Weissach ging er in den Vorruhestand. Er lebt seitdem in Leonberg.

Der Artikel "Porsche-Ingenieur Helmut Flegl wird 80" wurde in der Rubrik AKTUELLES mit dem Keywords "Personalie, Jubiläum, Sportwagen, Technik" von "Lars Wallerang" am 24. März 2022 veröffentlicht.

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