Elektromobilität

Lade-Infrastruktur benötigt Booster

Die Autohersteller setzen auf E-Mobilität. Das ist zwar politisch auch gewollt, dennoch hinkt die Verkehrspolitik hinterher. Denn die Lade-Infrastruktur ist der wachsenden Lade-Nachfrage nicht gewachsen. Nun fordert der Verband der Automobilindustrie (VDA) einen Investitions-Booster.

Lade-Infrastruktur benötigt Booster
mid Groß-Gerau - Rar gesät: Ladepunkte in Deutschland. AKrebs60 / pixabay.com


Die Autohersteller setzen auf E-Mobilität. Das ist zwar politisch auch gewollt, dennoch hinkt die Verkehrspolitik hinterher. Denn die Lade-Infrastruktur ist der wachsenden Lade-Nachfrage nicht gewachsen. Nun fordert der Verband der Automobilindustrie (VDA) einen Investitions-Booster. "Die unzureichende Geschwindigkeit beim Ausbau der Ladeinfrastruktur droht zum entscheidenden Engpass für den Hochlauf der Elektromobilität zu werden", kritisiert der VDA.

Aktuell erarbeitet das Bundesministerium für Digitales und Verkehr einen Masterplan Ladeinfrastruktur, einen Aktionsplan mit Maßnahmen zum Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur in Deutschland. Mit seinem Positionspapier "Masterplan Ladeinfrastruktur 2.0 - Empfehlungen der Automobilindustrie", das heute veröffentlicht wird, bringt sich der VDA in die Diskussion ein und macht Vorschläge für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa.

In seinem Positionspapier empfiehlt der Automobilverband unter anderem eine Booster-Förderung: 5 Mrd. Euro für den Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur bis zum Jahr 2025 und damit die Orientierung an der Vorgänger-Regierung. Zum Empfehlungskatalog gehört auch die Abdeckung aller Nutzungsbereiche von Daheim / Arbeitsplatz bis Unterwegs durch attraktive Förderprogramme und die erweiterte Förderung der Ladeinfrastruktur im gewerblichen Bereich.

Für die mittelschweren und schweren Lkw hat die Bundesregierung ebenfalls ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 soll es hier einen elektrischen Fahrleistungsanteil von über 30 Prozent geben. Bisher hat der Aufbau eines entsprechenden Lkw-Ladenetzes bei den Ladeinfrastruktur-Anstrengungen der Bundesregierung nur unzureichend Beachtung gefunden, dabei werden in Europa 30.000 Elektro-Lkw für 2025 erwartet und 200.000 Elektro-Lkw für das Jahr 2030.

Der VDA empfiehlt deshalb unter anderem ein "Deutschlandnetz für Lkw": Aufbau von Ladeinfrastruktur an den Fernverkehrsachsen mit Hochleistungsladepunkten für den Ladebedarf schwerer Nutzfahrzeuge sowie Reisebusse gemäß Standard für das Megawatt-Laden (MCS; mindestens 700 kW Dauerleistung pro Ladepunkt).

"Eine flächendeckende und leistungsfähige Ladeinfrastruktur ist und bleibt der Schlüssel für den Erfolg der E-Mobilität - das gilt im Pkw-Bereich ebenso wie bei den Nutzfahrzeugen", sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Die Bundesregierung müsse zeitnah zu einem Lade-Gipfel einladen und alle Akteure an einen Tisch holen: Tankstellenbetreiber, Wohnungswirtschaft, Parkraumunternehmen, den Handel, die Ladepunktbetreiber, die Energiewirtschaft, die Netzbetreiber, die Bundesnetzagentur, die Logistik-Branche, die Kommunen und die Automobilindustrie. Man müsse gemeinsam einen konkreten Plan entwickeln, wie der Ausbau beschleunigt und Laden für die Menschen einfach und komfortabel werden könnte.

Der Artikel "Lade-Infrastruktur benötigt Booster" wurde in der Rubrik NFZ & FUHRPARK mit dem Keywords "Elektromobilität, Politik, Ladestationen, Pkw, Lkw, Nutzfahrzeuge, Wirtschaft" von "Lars Wallerang" am 11. März 2022 veröffentlicht.

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