Bauindustrie warnt vor Brücken-Kollaps

Hiobsbotschaft für einige Autofahrer: Die Brücke der A45 bei Lüdenscheid muss abgerissen werden. Wegen der Sperrung stehen auf der Autobahn und den umliegenden Landstraßen heute schon viele Menschen im Stau. Laut Hauptverband der Deutschen Bauindustrie könnte das erst der Anfang sein.

Der Hauptverband der Bauindustrie fordert jetzt eine Task-Force aus Politik, Auftraggebern und Praxis, um gemeinsam einem drohenden Brücken-Kollaps vorzugreifen. Denn laut Bericht des Bundesverkehrsministeriums erhalten mehr als zehn Prozent der gesamten Brückenfläche (31,08 Millionen Quadratmeter) die Note "nicht ausreichend" oder "ungenügend".

"Der Abriss der maroden Brücke bei Lüdenscheid ist neben Wiesbaden und Berlin-Treptow ein weiteres Beispiel für ein bundesweites Verkehrsdesaster", sagt Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrie-Verbandes. Jetzt gehe es darum, schnell alle möglichen Kapazitäten, Kräfte und Know-how zu bündeln, um koordiniert und zügig Herr der Lage zu werden.

Weder die Autobahn-GmbH noch die Bundesländer sollten jetzt allein vorangehen. Bei der Herausforderung handele es sich vielmehr um eine Generationenaufgabe, insbesondere, wenn man den maroden Zustand der Brücken auf Landes- und kommunaler Ebene hinzuziehe.

"Wir brauchen deshalb eine gemeinsame Runde mit einem kompetenten Team aus Auftraggebern, Planern und Bauindustrie, um gemeinsam planerische- und Ingenieurtechnische Lösungen zu identifizieren und umzusetzen", so Müller. Die Politik müsse den Genehmigungsweg freimachen, damit langwierige Verfahren vermieden sowie die Mobilität und der Güterverkehr in Deutschland sichergestellt werden könnten.

Der Artikel "Bauindustrie warnt vor Brücken-Kollaps" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Autobahn, Stau, Verkehr" von "Lars Wallerang" am 10. Januar 2022 veröffentlicht.