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Dass Alkohol im Blut die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt, ist hinlänglich bekannt. Und ab 0,5 Promille versteht auch die Polizei keinen Spaß mehr. Doch Müdigkeit am Steuer birgt die gleichen Gefahren wie ein Rausch.
mid Groß-Gerau - Müdigkeit ist am Steuer ebenso gefährlich wie ein Alkoholrausch. pixabay.com
Dass Alkohol im Blut die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt, ist hinlänglich bekannt. Und ab 0,5 Promille versteht auch die Polizei keinen Spaß mehr. Doch Müdigkeit am Steuer birgt die gleichen Gefahren wie ein Rausch, auch wenn sich Müdigkeit nicht so leicht messen lässt wie der Alkoholpegel.
Man kennt das ja: Eine lange Autobahnstrecke liegt vor einem, die Mitfahrer sind eingeschlafen. "Da ist es kein Wunder, dass auch der Fahrer irgendwann müde wird und im schlimmsten Fall kurz einnickt", sagt Rico Kretschmer, Abteilungsleiter Schadenmanagement bei der R+V Versicherung. Doch das Auto fährt in dieser Zeit weiter - unkontrolliert. "Bei einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern sind das in drei Sekunden mehr als 100 Meter. Das Risiko eines schweren Unfalls ist enorm, wenn der Wagen bei hoher Geschwindigkeit von der Straße abkommt."
Der Experte rät deshalb, die Anzeichen für Übermüdung ernst zu nehmen. Dazu gehören ständiges Gähnen, schwere Augenlider und innere Unruhe, aber auch unkonzentriertes Fahren. Wer beispielsweise die Spur nicht halten kann oder sich nicht mehr an die letzten gefahrenen Kilometer erinnert, sollte schnellstmöglich anhalten. "Das passiert vor allem im Dunkeln und in typischen Müdigkeitsphasen, also zwischen ein und fünf Uhr nachts oder nach einem üppigen Mittagessen."
Kurzfristig hilft es, durchzulüften und entweder einen Kaffee zu trinken, etwas Leichtes zu essen oder einen Kaugummi zu kauen. Das wirke aber nur sehr kurz und ersetzte keine Pause. Am besten sollten übermüdete Autofahrer 20 bis 30 Minuten schlafen - aber nicht länger, weil der Körper sonst in eine Tiefschlafphase kommt.
Bei langen Fahrten in den Urlaub können Autofahrer das Risiko eines gefährlichen Sekundenschlafs durch gute Vorbereitung minimieren. Der Experte empfiehlt grundsätzlich, alle zwei Stunden eine Pause zu machen und sich - wenn möglich - mit dem Beifahrer abzuwechseln. Zudem sollten alle Fahrer gut ausgeruht sein und nicht zu schwer essen. Auch viel trinken würde helfen, konzentriert zu bleiben.
Der Artikel "Gefahr durch Müdigkeit am Steuer" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Autofahren, Sicherheit, Verkehr, Ratgeber, Gesundheit" von "Lars Wallerang" am 28. Juni 2021 veröffentlicht.
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