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Recht: Alkoholisierter Fußgänger bekommt keinen Schadenersatz - Zu viele Promille
Stark Alkoholisiert im Straßenverkehr unterwegs zu sein ist nicht nur im Auto eine schlechte Idee. Auch als Fußgänger muss man besonders vorsichtig sein.
Wird ein Fußgänger von einem Lkw angefahren, steht dem Fußgänger Schadenersatz zu. Das ist allerdings nicht der Fall, wenn er so betrunken war, dass er sich selbst ganz offensichtlich in Gefahr gebracht hat, hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden.
Der 48 Jahre alte Fußgänger war mit 2,49 Promille alkoholisiert und geriet auf dem Parkplatz eines Supermarktes zwischen die Achsen eines Sattelaufliegers. Dabei erlitt er schwerste Verletzungen und klagte auf Schadenersatz und Schmerzensgeld.
Doch das OLG Hamm, das den Fall in zweiter Instanz entschied, konnte ein Verschulden des Lkw-Fahrers nicht feststellen. Der Kläger habe den Unfall im weitaus überwiegenden Maße selbst verschuldet. Er habe gegen das auch für ihn als Fußgänger im Straßenverkehr geltende Rücksichtnahmegebot verstoßen, indem er sehenden Auges mit nicht geringer Geschwindigkeit seitlich auf den hinteren Bereich des langsam vorwärts fahrenden Sattelzug zugelaufen sei, heißt es in einer Gerichtsmitteilung.
Anschließend habe er sich so auf den Aufbau abgestützt, dass er zwischen die Hinterachsen des anfahrenden Aufliegers gestürzt sei. Hinter den groben Verkehrsverstoß trete die Betriebsgefahr des Lastzuges vollständig zurück. (Az: 9 U 34/14)
Der Artikel "Recht: Alkoholisierter Fußgänger bekommt keinen Schadenersatz - Zu viele Promille" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Recht: Alkoholisierter Fußgänger bekommt keinen Schadenersatz" von "Hanne Lübbehüsen/SP-X" am 8. Juli 2015 veröffentlicht.
