Studie zu Pedelec-Sicherheit - Keine spezielle Gefahr durch Elektro-Räder

Pedelecs sind im Straßenverkehr nicht gefährlicher als normale Fahrräder. Weder die amtliche Verkehrsunfallstatistik noch eigene Tests würden auf ein erhöhtes Risiko hinweisen, so die Unfallforschung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Für die Untersuchung wurden insgesamt 90 Fahrer von konventionellen Fahrrädern, Pedelecs und sogenannten S-Pedelecs mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h mit Sensoren ausgestattet und vier Wochen lang beobachtet. Dabei ergab sich, dass die einzelnen Gruppen nur geringe Abweichungen bei Durchschnittsgeschwindigkeit und Fahrleistung zeigen. Pedelec-Nutzer setzten die Motorunterstützung nicht zum Rasen ein, sondern vor allem, um fahrradähnliche Geschwindigkeiten mit geringerem Aufwand zu erreichen, schlussfolgerten die Forscher.

Ein zweiter Versuch sollte zeigen, ob andere Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeit von Pedelecs richtig einschätzen können. Ergebnis: Pkw-Fahrer unterschätzen häufig die Geschwindigkeit der elektrisch angetriebenen Räder. Eine Gefährdung der Sicherheit resultierte laut den Forscher zufolge daraus aber nicht.

Zuletzt wurde auch noch die Verkehrsunfallstatistik zu Rate gezogen. Dort fällt die hohe Zahl an Alleinunfällen und Unfällen auf Gefällstrecken auf. Offenbar verloren die Fahrer häufiger die Kontrolle über ihr Zweirad. Nicht das Pedelec sei dabei aber das Problem, so die Forscher, sondern die derzeit überwiegende Nutzergruppe - nämlich die Senioren. Diese freuten sich über neu gewonnene Mobilität, hätten dann aber Schwierigkeiten mit der Beherrschung des Pedelecs.

Der Artikel "Studie zu Pedelec-Sicherheit - Keine spezielle Gefahr durch Elektro-Räder" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Studie zu Pedelec-Sicherheit" von "Holger Holzer/SP-X" am 22. Juni 2015 veröffentlicht.