ADAC steigt aus Fernbusgeschäft aus - Postbus fährt ohne Autoclub weiter

Der Automobilclub ADAC beendet sein Engagement auf dem Fernbus-Markt. Der Verein zieht zu diesem Zweck eine vertraglich vereinbarte Ausstiegsoption aus dem Ende 2013 gemeinsam mit der Deutschen Post gestarteten Bus-Projekt. Ab sofort werden die gelben Fernbusse allein von dem Logistik-Unternehmen betrieben.

Der ADAC begründet den Schritt mit der wachsenden Wettbewerbs- und Preisintensivität auf dem Fernbusmarkt. Der Anspruch, sich in diesem Segment dauerhaft als Qualitätsführer zu positionieren, sei für den Verein ohne unternehmerisches Risiko nicht erreichbar gewesen, heißt es in einer Stellungnahme. Der Verein will sich stattdessen auf seine Kerngeschäfte als Automobilclub konzentrieren.

Der Fernbusmarkt ist hart umkämpft. Seit der Liberalisierung Anfang 2013 lautet das Motto Expansion um jeden Preis. Der Kampf um Marktanteile läuft vor allem über möglichst niedrige Ticketpreise und große Streckennetze. Die ersten Unternehmen mussten bereits aus Geldmangel aufgeben: ,,City 2 City" stellte im Oktober den Betrieb ein, Branchen-Pionier ,,Dein Bus" hat kürzlich Insolvenz angemeldet. Experten rechnen damit, dass weitere Anbieter folgen werden.

Als Sieger aus dem Preiskampf dürften die kapitalstärksten Unternehmen hervorgehen. Zu den Marktführern in Deutschland zählen aktuell ,,Flixbus", an dem der Autokonzern Daimler beteiligt ist, das Berliner Unternehmen ,,Mein Fernbus" und auch ,,ADAC Postbus", das künftig unter ,,Postbus" firmiert.

Der Artikel "ADAC steigt aus Fernbusgeschäft aus - Postbus fährt ohne Autoclub weiter" wurde in der Rubrik LAGER & TRANSPORT mit dem Keywords "Menschen, Messen & Märkte, Märkte" von "Holger Holzer/SP-X" am 10. November 2014 veröffentlicht.