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Wie Assistenzsysteme bei Unfällen helfen

Jeder Unfall ist einer zu viel - und jeder ist einzigartig. Und doch laufen alle Verkehrsunfälle in den gleichen Phasen ab, folgen einem fünfstufigen Schema - vom normalen Verkehrsgeschehen bis zur Situation nach dem Crash. In jeder davon können Assistenzsysteme helfen.


Jeder Unfall ist einer zu viel - und jeder ist einzigartig. Und doch laufen alle Verkehrsunfälle in den gleichen Phasen ab, folgen einem fünfstufigen Schema - vom normalen Verkehrsgeschehen bis zur Situation nach dem Crash. In jeder davon können Assistenzsysteme helfen.

Dass der ACEA, der europäische Dachverband der Automobilindustrie, die Normalfahrt in seine Aufgliederung des Unfallablaufs miteinbezieht, hat einen guten Grund. "Das verdeutlicht noch einmal, dass sich ein Unfall tatsächlich jederzeit ereignen kann", heißt es dazu beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Ein Autofahrer müsse daher immer voll konzentriert sein, denn die jedem Unfall vorausgehende kritische Situation breche oft völlig unvorhergesehen über ihn herein. Dann folgt die Phase der Gefahr, die oft nur Sekundenbruchteile dauert. Jetzt entscheidet sich der weitere Verlauf: Erkennt der Fahrer die Bedrohung? Hat er überhaupt die Zeit, entsprechend zu reagieren um sie zu entschärfen?

Ist das nicht der Fall, beginnt mit "Kollision unvermeidbar" Phase 3, der Zeitraum unmittelbar vor dem Zusammenstoß. Daran schließt sich mit dem Abschnitt "während Kollision" Phase vier an: Die kollidierenden Fahrzeuge oder sonstige Verkehrsteilnehmer haben sich getroffen und kommen je nach Geschwindigkeit früher oder später zum Stillstand. Die letzte Unfallphase bezeichnet die ACEA als "nach Kollision", jetzt können die nötigen Rettungs- und Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.

Und wie machen sich in diesem Muster-Ablauf die modernen Fahrerassistenzsysteme bemerkbar? "Sie sorgen schon während der Normalfahrt dafür, dass erst gar keine kritische Situation entsteht - etwa dadurch, dass der Abstandsregler genügend Sicherheitsabstand zum vorfahrenden Fahrzeug gewährleistet, oder der Licht- oder Nachtsicht-Assistent selbstständig das Licht einschaltet, wenn sich die Sicht verschlechtert", so der DVR.

Am wertvollsten ist die Hilfe der elektronischen Assistenten aber bei drohender Gefahr, also in Phase zwei: Der Notbremsassistent warnt den Fahrer, wenn sich der Abstand zum Vordermann plötzlich verringert. Bei Bedarf verstärkt er den Bremsdruck. Bremst der Fahrer nicht, wird der Assistent aktiv und bremst den Wagen ab. Spurwechsel- und Spurhalteassistenten verringern das Risiko eines seitlichen Zusammenstoßes.

Schwere Fahrfehler oder den berüchtigten Zufall können aber auch die klügsten Fahrer-Assistenzsysteme nicht verhindern. Doch auch wenn eine Kollision unvermeidlich ist, können sie die Insassen oder die anderen Verkehrsteilnehmer vor noch schwereren Folgen schützen. So vermindert ein Notbremsassistent zumindest die Kollisionsgeschwindigkeit. Ein Insassenschutz bereitet die Passagiere durch Festziehen des Gurtes und Aufrechtstellung der Sitze optimal auf die unvermeidbare Kollision vor. Und auch Systeme, die nach einer Kollision automatisch einen Notruf auslösen, können Leben retten, wenn es um Sekunden geht.

Der Artikel "Wie Assistenzsysteme bei Unfällen helfen" wurde in der Rubrik NEWS mit dem Keywords "Auto, Unfall, Forschung, Assistenzsystem" von "Rudolf Huber" am 28. September 2017 veröffentlicht.

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