Historie

Die mid-Zeitreise: Der neue VW Passat: Mehr Auto zum alten Preis

Am 2. September 1996 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 41. Jahrgang über den VW Passat.


Am 2. September 1996 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 41. Jahrgang über den VW Passat.

Zu neuen Ufern will Volkswagen mit seinem jetzt vorgestellten Passat aufbrechen. 300.000 Fahrzeuge sollen 1997 abgesetzt werden. Das wären etwa doppelt so viele wie bisher. Dabei soll der Limousinenanteil auf 50 Prozent gesteigert werden. Bislang dominierte der Variant in der Kundenakzeptanz, da Gewerbetreibende und Familien dem Kombi den Vorzug gaben.

Beim neuen Passat sollen vor allem Komfort und Qualität überzeugen. Mit dem Argument einer "werthaltigen Anlage fürs Geld" werden neue Käuferschichten anvisiert. Bei einem Einstiegspreis von 34.950 DM für den 1,6-Liter-Passat mit serienmäßigem ABS, elektrischen Fensterhebern vorn, Zentralverriegelung, Fahrer- und Beifahrer-Airbags und Seitenairbags kommt diese Version nur 450 DM teurer als das vorherige Modell.

Dazu gibt es 11 Jahre Garantie gegen das Durchrosten. Der Grund: Volkswagen präsentiert erstmals eine vollverzinkte Karosserie, was bisher Audi vorbehalten blieb. Auch andere Teile wurden von der Konzerntochter übernommen, so die meisten Motoren. Nur der VR-5-Zylinder ist von VW neu entwickelt worden. Doch um neue Kunden anzusprechen, müsse man auch neue Wege gehen, so VW-Chef Piech anlässlich der Präsentation in Dresden. Zukünftig wolle man den Wettbewerb innerhalb des Konzerns fördern.

Das Fahrzeug der Wolfsburger kommt in einem runderen, gefälligeren Look daher. Das Platzangebot im Innenraum ist enorm. Auch Langbeinige müssen endlich einmal keine Angst haben vor dem Anstoßen mit dem Kopf ans Wagendach - selbst nicht bei der Schiebedach-Version. Das Kuppeldach ist entlehnt vom Prototypen des Käfernachfolgers New Beetle aus dem kalifornischen Designstudio des Konzerns. Die geringfügig auf 4,67 Meter in der Länge, 1,74 Meter in der Breite und 1,46 Meter in der Höhe gewachsene Karosserie wartet bei der Limousine mit einem cW-Wert von nur 0,27 auf. Das spricht für Dynamik, heißt aber auch, dass es bei Sonneneinstrahlung recht warm wird.

Der große Radstand von 2,70 Meter und die breite Spur sollen dem Mittelklässler aus Wolfsburg zu mehr Komfort verhelfen. Als Extra in Sachen Sicherheit sind serienmäßig Seiten-Airbags in die vorderen Sitzlehnen eingebaut. ABS sowie Höhen- und Längenverstellung des Lenkrads sind ebenfalls im Basispreis inbegriffen. Die im Konzern entwickelte Vierlenker-Vorderachse soll Antriebseinflüsse auf die Lenkung fast ganz ausschalten, was erste Fahreindrücke auf schlechten Straßen bestätigen.

Die sieben Triebwerke umfassende Motorenpalette beginnt bei 66 kW/90 PS und 184 km/h Spitze des 1,9-Liter-TDI, der auch noch in der 81 kW/110 PS-Version angeboten wird und dann 196 km/h schnell ist. Basis-Benziner ist der 1,6-Liter-Motor mit 74 kW/100 PS und 192 km/h Höchstgeschwindigkeit. Er tut sich ein bisschen schwer, vor allem, wenn er voll beladen ist. Neben der Fünfgang-Handschaltung steht bei allen Motorisierungen bis 92 kW/125 PS eine Viergang-Automatik und darüber eine Fünfstufen-Automatik mit Tiptronic zur Wahl.

Drei Ausstattungspakete sind im Angebot: Zusätzlich zur Basisversion mit Airbags, Zentralverriegelung und elektrischen Fensterhebern vorne zieren die "Comfortline" velourbezogene Sitze und elektrische Fensterheber auch für die Fondpassagiere. Mit Sportsitzen, Lederlenkrad und Alu-Dekor im Innenraum ist die "Trendline" herausgeputzt. Bei der "Highline" kommen Alcantara und Leder als Bezugsstoffe hinzu. Produziert wird am Standort Deutschland in den Werken Emden und Mosel.

Der Artikel "Die mid-Zeitreise: Der neue VW Passat: Mehr Auto zum alten Preis" wurde in der Rubrik NFZ & FUHRPARK mit dem Keywords "Historie, Automobil, Kombi, Limousine, Komfort" von "Motor-Informations- Dienst (mid)" am 10. Juli 2020 veröffentlicht.

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