Funk-Verlängerer stößt beim Land Rover Discovery an seine Grenzen

Der ADAC hat mit dem Land Rover Discovery des Modelljahrs 2018 erstmals ein Auto untersucht, dessen Keyless-Schließsystem besser gesichert ist als bei den über 180 bisher untersuchten Modellen. Das Fahrzeuge ließ sich mit den Geräten des Automobilclubs weder illegal öffnen noch wegfahren. Laut Hersteller sollen auch die 2018er Modelle Range Rover, Range Rover Sport und Jaguar E-Pace mit derselben Technik ausgestattet sein. Nachrüsten lassen sich andere Modelle jedoch nicht.

Autos mit dem Komfort-Schließsystem ,,Keyless", bei dem der Fahrer keine Tasten mehr auf seinem Funkschlüssel betätigen muss, sind deutlich anfälliger für Diebstähle als Fahrzeuge mit herkömmlichen Funkschlüsseln. Mit einer selbst gebauten Funk-Verlängerung konnten die ADAC-Techniker die mit ,,Keyless"-System ausgestatteten Autos bisher sekundenschnell öffnen und wegfahren. Bei den Tests hinterließ dies keine sichtbaren Einbruchs- oder Diebstahlspuren.

Die offenkundige Sicherheitslücke erleichtert Dieben ihr Handwerk: Die Funkverbindung zwischen Schlüssel und Auto kann problemlos bis zu einem Kilometer ,,verlängert" werden. Dies haben auch andere Versuche bestätigt. Dies gelang unabhängig davon, ob sich der Originalschlüssel beispielsweise im Haus oder der Jackentasche des Besitzers befindet. Wegfahrsperre und meist auch Alarmanlage werden ebenfalls auf diese Weise überwunden. Nach Ansicht des ADAC lassen sich die für den Diebstahl erforderlichen Geräte mit geringem Aufwand aus handelsüblichen Elektronikbauteilen herstellen.

Der Club rät seinen Mitgliedern zu erhöhter Wachsamkeit bei der Aufbewahrung des Schlüssels. Der Club sieht die Autohersteller in der Pflicht, die gesamte Fahrzeugelektronik ebenso systematisch abzusichern, wie dies in anderen IT-Bereichen längst Standard ist. (ampnet/jri)

Der Artikel "Funk-Verlängerer stößt beim Land Rover Discovery an seine Grenzen" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Land Rover Discovery, ADAC, Keyless, Sicherheit, Funk-Verlängerer" von "ampnet" am 23. März 2018 veröffentlicht.

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