Autonomes Fahren: Die Angst vor der Zukunft

Es ist der klassische Gegensatz zwischen Emotionen und Fakten: Die wichtigsten Gründe gegen das selbstfahrende Auto sind die Angst vor Unfällen, die Sorge vor Verlust der eigenen Kontrolle und vor Hacker-Angriffen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Automatisiertes Fahren schließt zu langsame Reaktionszeiten, Müdigkeit oder Ablenkung aus, so das Fraunhofer-Institut IESE Kaiserslautern.

Es ist der klassische Gegensatz zwischen Emotionen und Fakten: Die wichtigsten Gründe gegen das selbstfahrende Auto sind die Angst vor Unfällen, die Sorge vor Verlust der eigenen Kontrolle und vor Hacker-Angriffen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Automatisiertes Fahren schließt zu langsame Reaktionszeiten, Müdigkeit oder Ablenkung aus, so das Fraunhofer-Institut IESE Kaiserslautern.

Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung stehen zwei von drei Deutschen autonom fahrenden Autos kritisch gegenüber, auch wenn ihnen klar ist, dass sie in zehn bis 20 Jahren Realität sein werden. 61 Prozent der repräsentativ Befragten können sich auch nicht vorstellen, ein selbstfahrendes Auto zu nutzen. Dabei sehen sie durchaus für etliche Bevölkerungsgruppen einen möglichen Gewinn an Mobilität. Am häufigsten genannt werden Menschen mit Behinderung, ältere Menschen, Menschen ohne Führerschein, Touristen und Stadtbewohner.

Aber es gibt noch einen anderen Ansatz: die Hoffnung auf weniger Stress im Straßenverkehr. Die zeigt sich in den Einstellungen von Vielfahrern und Großfamilien. "Wer viel Zeit im Auto verbringt, oder sich oft mit anderen einigen muss, wer wann das Auto nutzen kann, ist von der neuen Technologie wesentlich häufiger begeistert", so die Bertelsmann Stiftung.

Große Chancen sieht das Fraunhofer-Institut im Einsatz der "Autonomen" beim Car-Sharing. Die Autos würden ähnlich wie Taxis funktionieren: Sie holen den Fahrgast ab und kehren nach der Fahrt selbstständig zu ihrem Standort zurück. Die Forscher halten diese Möglichkeit für so attraktiv, dass sie davor warnen, die Nachfrage nach Autos könnte erheblich zunehmen und die Straßennetze belasten. Dies wäre wohl vor allem dann der Fall, wenn Car-Sharing-Modelle als Zweit- oder Drittwagenersatz fungieren würden. Ganz unwahrscheinlich ist das nicht, denn für 66 Prozent der Deutschen käme trotz dieses komfortablen Modells auf keinen Fall der Verzicht aufs eigene Auto in Frage. Das wird die Industrie freuen.

Der Artikel "Autonomes Fahren: Die Angst vor der Zukunft" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Auto, Autonomes Fahren, Studie" von "Rudolf Huber" am 11. April 2017 veröffentlicht.

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