Bus und Bahn

Alles andere als schief: Der PisaMover kommt

Ist von der italienischen Stadt Pisa die Rede, denkt jeder sofort an den berühmten schiefen Turm. Doch jetzt macht der Ort in der Toskana auch in Sachen Mobilität auf sich aufmerksam. Denn die Italiener schicken die Mini-Metro PisaMover aufs Gleis. Was steckt dahinter.

Ist von der italienischen Stadt Pisa die Rede, denkt jeder sofort an den berühmten schiefen Turm. Doch jetzt macht der Ort in der Toskana auch in Sachen Mobilität auf sich aufmerksam. Denn die Italiener schicken die Mini-Metro PisaMover aufs Gleis. Die Bahn soll die 90.000-Einwohner-Stadt in der Toskana vom Autoverkehr durch Pendlerströme entlasten, heißt es.

Der PisaMover bringt Gäste vom Flughafen Galileo Galilei in fünf Minuten Fahrzeit zum Hauptbahnhof im Zentrum der Stadt. Zusammen mit einem neuen Pendlerparkplatz sowie verbessertem Radwegenetz reduziert die MiniMetro so den Autoverkehr und macht Pisa attraktiver und lebenswerter, behaupten jedenfalls die geistigen Väter der Bahn. Und: Die Mini Metro sei die erste Bahn ihrer Art, die mit dem getriebelosen Antrieb Leitner DirectDrive ausgestattet ist.

Was gibt es über die Technik zu sagen? Jeder der zwei Züge besteht aus drei miteinander verbundenen Kabinen und bietet jeweils Platz für 107 Passagiere. Die Fahrzeuge der elektrisch betriebenen MiniMetro wurden - wie auch die Stationen - vom italienischen Architekten Adolfo Natalini gestaltet. Beim Drehgestell, auf dem die Fahrzeuge montiert sind, handelt es sich um eine besondere Neuentwicklung: Es wurde in Zusammenarbeit mit der Universität von Pisa entwickelt und soll einen besonders hohen Fahrkomfort ermöglichen.

Marco Filippeschi, Bürgermeister von Pisa, ist von den Vorteilen des neuen Verkehrsmittels überzeugt: " Es ist ein Muster an innovativer urbaner Mobilität, das sich auf die gesamte Stadt positiv auswirken wird." Das Projekt umfasst neben Planung und Bau der Bahn auch die gesamte Infrastruktur sowie den Betrieb der MiniMetro und den Pendlerparkplatz bei der Mittelstation. Die Kosten betragen insgesamt 72 Millionen Euro. Davon werden 21 Millionen Euro von der EU getragen, der restliche Betrag von Leitner ropeways und Condotte d'Acqua S.p.A.. Die beiden Unternehmen werden im Rahmen einer Konzession die Anlage sowie den Parkplatz für 33 Jahre betreiben und übertragen anschließend alles der Gemeinde Pisa.

Die gesamte Bahn wird vollautomatisch betrieben und kann flexibel gesteuert werden. Die Verantwortlichen rechnen mit rund zwei Millionen Passagieren jährlich. Ab 2020 sollen es den Planungen zufolge etwa 2,6 Millionen sein.

Der Artikel "Alles andere als schief: Der PisaMover kommt" wurde in der Rubrik NFZ & FUHRPARK mit dem Keywords "Bus und Bahn, Umwelt, Elektromobilität" von "Ralf Loweg" am 20. März 2017 veröffentlicht.

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