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Deutsche Verkehrswacht fordert Definition von Winterreifen und mehr Profiltiefe

Um mehr Sicherheit beim Fahren im Winter zu erreichen, fordert die Deutsche Verkehrswacht eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. ''Die Deutsche Verkehrswacht würde es begrüßen, wenn das Alpine-Symbol lieber heute als morgen die M+S-Kennzeichnung verbindlich ablösen würde'', sagt DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig. Des Weiteren sei wünschenswert, die Mindestprofiltiefe bei Winterreifen zu erhöhen.

Um mehr Sicherheit beim Fahren im Winter zu erreichen, fordert die Deutsche Verkehrswacht (DVW) eine Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO). "Die Deutsche Verkehrswacht würde es begrüßen, wenn das Alpine-Symbol lieber heute als morgen die M+S-Kennzeichnung verbindlich ablösen würde", sagte DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig. Des Weiteren sei wünschenswert, die Mindestprofiltiefe bei Winterreifen über das bisherige gesetzliche Maß von 1,6 Millimeter zu erhöhen.

EU-Mitgliedstaaten, wie zum Beispiel die nordischen Länder und Österreich, schreiben eine Profiltiefe von mindestens drei Millimeter bei Pkw sowie fünf Millimeter bei Lkw vor, während die Schweiz vier Millimeter empfiehlt. Bei geringerer Profiltiefe verlieren die Reifen ihre gute Haftung auf rutschigem Untergrund und ihre Kurvenstabilität, auch wird der Bremsweg länger. Zwar schreibt die StVO seit 2010 bei winterlichen Straßenverhältnissen die Nutzung von Reifen mit M+S-Kennzeichnung vor, doch ist damit zu wenig über deren Qualität gesagt. Mit dem nicht geschützten M+S-Begriff sind "Winterreifen" nicht sinnvoll definiert. Auch gilt nach wie vor bei Sommer- und Winterreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter.

Dem will jetzt der Bundesrat ein Ende bereiten. Nach Ansicht der Länderkammer sollen Winterreifen umgehend verbindlich definiert werden, und nach Aussagen des Bundesverkehrsministeriums soll die StVO zum 1. Januar 2018 angepasst werden. Entscheidend bei der verbindlichen Definition ist einerseits die Kennzeichnung von Reifen mit dem Schneeflocken-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke, Alpine-Symbol). Dieses Symbol ist bereits eingeführt, wird von der amerikanischen Straßenbehörde NHTSA vergeben und kennzeichnet Reifen, welche in einem Test eine gegenüber einem Referenzreifen um mindestens sieben Prozent bessere Traktion auf Schnee und Eis erreichen.

Ein weiterer problematischer Aspekt ist, dass Lkw und Busse derzeit nur auf den Antriebsachsen Winterreifen aufgezogen haben müssen; dies soll auch nach der StVO-Novelle im Januar 2018 weiterhin gelten. Wer jedoch bei winterlichen Bedingungen auf Fernstraßen unterwegs ist, kennt die Bilder: Lkw bleiben liegen, weil sie kleine Steigungen nicht bewältigen; Verkehrsstaus sind die Folge. Ganz vermeiden lässt sich das wegen der unterschiedlichen Beladungssituation der Brummis wohl nicht, aber Winterreifen mit dem Alpine-Symbol auf allen Achsen würden nach Einschätzung der DVW das Problem merklich einschränken, da sie die Fahrstabilität der Lkw erhöhen und ihren Bremsweg verkürzen.

Kurt Bodewig fordert: "Angesichts des wachsenden Verkehrs und verstärkter Verkehre bei Fernbussen wären auch diese Maßnahmen unbedingt umzusetzen. Ich hoffe auf klare Entscheidungen in der nächsten Bundesratssitzung, zu lange Diskussionen könnten die notwendige Anpassung der StVO verschleppen. Sie muss spätestens wie vom Bundesverkehrsministerium geplant zum Januar 2018 umgesetzt werden."

Lars Döhmann / mid

Der Artikel "Deutsche Verkehrswacht fordert Definition von Winterreifen und mehr Profiltiefe" wurde in der Rubrik VERKEHR mit dem Keywords "Auto, Reifen, Lkw, Winter" von "Lars Döhmann" am 1. März 2017 veröffentlicht.

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